Die Autorin

Vera Reh

Vera Reh begann, direkt nach dem Studium der Umwelt- und Wirtschaftswissenschaften an der Uni Oldenburg, ihre Karriere als Autorin. Der Schutz der Natur spielt nicht nur in ihren Geschichten eine große Rolle.

Sie liebt Tiere, wobei sie Katzen, Hunde, Raben und die vielen kleinen Waldbewohner ganz besonders ins Herz geschlossen hat.Mit einer großen Detailverliebtheit erschuf sie als Erstlingswerk die magische Romanreihe Der Feuerrabe und sagt dazu: „Magie bedeutet für mich, den unerklärlichen Phänomenen eine neue Sichtweise zu geben.“

Beim Schreiben sind Kannen voll Tee, heiße Schokolade und Pfannkuchen mit Zimt und Apfelmus eine gute Inspiration. Genauso wie das kleine Eichhörnchen, das sie auf ihrer Fensterbank besucht und sich eine Nuss abholt.

Interview mit Vera Reh

Renate Venske interviewt Vera Reh zu ihrem Feuerraben

Der Weg in die magische Fantasy

Elfen und Gnomen gehörten in die Kinderwelt von Vera Reh. Auf Waldspaziergängen erzählte ihre Mutter von magischen Wesen, die sich für die Erhaltung der Natur und für eine bessere Welt einsetzen. Diese Magie hat sich die junge Autorin bis heute bewahrt. Als Kind vertraute sie ihre Gedanken ihrem Tagebuch an. In der Teenagerzeit waren andere Themen wichtiger. „Aber mein romantischer Plan B war immer, später einmal Autorin zu werden, am See zu sitzen und Bücher zu schreiben“, erzählt sie lächelnd. 20 Jahre später bricht ihre Schreibleidenschaft regelrecht aus ihr heraus. Als Autorin Vera Reh veröffentlicht sie ihr Erstlingswerk „Der Feuerrabe – Das verschollene Buch der Druiden“.

Als studierte Wirtschaftswissenschaftlerin mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit, wollte sich Vera für Umwelt – und Tierschutz einsetzen. Wie bei vielen anderen Uniabsolventen gestaltete sich auch bei ihr die Jobsuche schwierig. Das Arbeiten an ihrer Bachelorarbeit mit dem Thema „Die Rolle des Konsums“ entfachte bei der ehemaligen Cuxhavenerin die Schreibfreude neu. „Es hat Spaß gemacht, das Thema zu finden, zu recherchieren und alles aufzuschreiben“, erinnert sich die Optimistin. Ein inspirierender Cocktailabend mit einer Freundin und Gespräche über Lieblingsbücher von Cornelia Funke oder Joanne K. Rowling befeuerten ihre Leidenschaft neu.

Ihre Lieblingsautoren benutzen magische Welten, um über ernste Themen wie Ausgrenzung und Ausbeutung aufzuklären. „Mich faszinieren Bücher, die in die Tiefe gehen. Es ist wunderbar, wenn ernste Themen eingepackt in eine magische Welt leichter rübergebracht werden können“, ist ihr Eindruck. Es gäbe nur zu wenig davon.

Sie hatte Zeit und holte noch in der gleichen Nacht ihren PlanB heraus. Die Oldenburgerin lässt sich auch in schweren Zeiten nicht unterkriegen. Und ihren Humor verliert sie schon mal gar nicht. Gesagt getan und nicht lange rumgejammert.

Fortan arbeitete sie jeden Tag an ihrem Roman. Ausgestattet mit einer großen Kanne Tee recherchierte und entwickelte sie die Charaktere und zeichnete eine Landkarte. Nach drei Wochen stand die grobe Struktur. Nun ging es ans Schreiben, manchmal bis zu 16 Stunden am Tag. Durch ihre beständige Art füllten sich die Seiten schnell. Ganz wichtig – sie möchte keinen Trends folgen, sondern ihr eigenes Ding machen.

Es sollte eine phantasievolle Romanreihe werden, in der zwischenmenschliche, psychologische Aspekte, gespickt mit lustigen Szenen die Leser förmlich in die Geschichte hinein ziehen. Ihre magischen Naturwesen setzen sich für Gerechtigkeit und Erhaltung der Natur ein. So kann sie humorvoll all das einfließen lassen, was ihr wichtig ist. „Ich finde mit Magie ist das Leben schöner. In meinem Buch habe ich die unerklärlichen, alltäglichen Dinge genommen und sie in eine magische Szenerie gesteckt.

Kleine magische Wesen treiben im Alltag Unfug. Wie die „Strumpfla“. Sie leben in Waschmaschinen und ernähren sich von Socken. So vertilgt eine Stumpfla-Familie mit zwei Kindern, zwei Socken pro Monat.

Wobei vermutet wird, dass die politische Neigung der Strumpfla-Familie bestimmt, ob rechte oder linke Socken gefressen werden.“ Vera Reh nimmt die Leser an die Hand und entführt sie in eine Fantasy Welt. Nach anderthalb Jahren war ihr Erstlingswerk fertig.

Der Protagonist Eric zieht mit seiner Adoptivmutter Nora und seinen Brüdern Franky und William von Bremen in die magische Druidenstadt ‚Balderwald` Die Bewohner gehören zu den Waldmagiern. Es gibt vier Formen der Magie, Eigenschaften die jeder kennt. Zum Beispiel die sportlichen Körperlichen mit sehr guten Körperfähigkeiten und –kraft. Die Kopfmenschen – beherrschen logisches Denken und sind sehr intelligent. Die dritte Art sind die Herzmenschen. Sie können Emotionen erzeugen und andere damit beeinflussen. Die vierte Gruppe sind die spirituellen Menschen, die mit Bäumen und Tieren kommunizieren können. Diese naturverbunden germanischen Druiden versammelten sich auf ihrer Flucht zur Zeit der Christianisierung und gründeten zu ihrem Schutz die Stadt ‚Balderwald‘. Diese besteht seit 1300 Jahren und liegt bis heute versteckt in Deutschland. In der Geschichte zieht die Autorin auch Parallelen zur heutigen Zeit, in der das Fremde oft mit Ausgrenzung einhergeht.

Der schwierigste Teil der Schreibarbeit waren für sie die Korrekturphasen. Sie weiß, dass diese monatelange Prozessphase sehr wichtig ist, aber der temperamentvollen Autorin ist der kreative Prozess jedoch lieber. Um bis zum Cover des Buches alle Dinge selber entscheiden zu können, brachte sie ihr Erstlingswerk „Der Feuerrabe – Das verschollene Buch der Druiden“ (ISBN 978-1521976845) auf 432 Seiten im Eigenverlag raus und vertreibt es über Amazon. Dort ist es als Taschenbuch und als kindle verfügbar. Ein eigens produzierter und im Freundeskreis entstandener Buchtrailer ist seit September 2018 bei youtube unter „Buchtrailer Der Feuerrabe von Vera Reh“ zu finden.  

Vera Reh wünscht sich, dass viele Menschen Freude am Lesen des Romans haben. Vielleicht ist er irgendwann als Hörbuch und sogar als Film zu sehen. Als Mensch, dem ideelle Dinge wichtiger sind als materielle, möchte sie ihre philosophischen Ansätze transportieren, um den Lesern etwas mitzugeben. Natürlich wäre es gut, wenn sie durch ihren PlanB ihr Leben finanzieren könnte. „Aber das steht für mich noch nicht im Vordergrund. Ich bin auch so schon mit meinem Leben zufrieden und glücklich.“

Nach der ersten Lesung am 16. Dezember 2017 in Cuxhaven folgten noch weitere in Oldenburg. Band 2 der Romanreihe „Der Feuerrabe“ wird Ende November 2018 veröffentlicht und weitere folgen, ganz nach der Maxime: „Magie ist für mich, den unerklärlichen Phänomenen eine neue Sichtweise zu eröffnen.“